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"Bronzezeit-Trense"

In Wildeshausen (Kreis Oldenburg) wurden 2003 Fragmente von Zaumzeugteilen aus einem Grab eines Reiters der jüngeren Bronzezeit geborgen.

Erfreulicherweise wurde ich im Juli 2015  von Herrn Michael Wesemann, Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege in Oldenburg und Mitglied von Netzwerk Archae e.V.,  gefragt, ob ich einen Praxistest mit der Rekonstruktion des Zaumzeuges wagen möchte. Es gilt heraus zu finden, welche  Einwirkungsmöglichkeiten man mit dieser Trense auf das Pferd hat oder ob es möglicherweise in einer anderen Verschnallung am Pferd angebracht gewesen sein könnte.

Die Bilder zeigen den ersten spontanen Praxistes in der Form, wie ich das Zaumzeug erhalten habe. Verschnallt mit Hebelwirkung allerdings ohne einen begrenzenden Kinnriemen. (Mein Pferdchen war nicht sehr glücklich damit. ) Die Hebelwirkung über Kandarengebisse waren vermutlich zu dieser Zeit in unseren Breitengraden noch nicht bekannt und so lässt sich eher vermuten, dass die seitlichen Hornknebel, ähnlich wie die auch heute noch genutzten Steg- oder Knebeltrensen, verwendet wurden. Dazu stehen Umbau und neuer Praxistest noch aus. Es gibt einen neuen Zwischenstand zum Trensenprojekt: Die einzelnen Teile wurden von mir neu zusammengefügt und getestet. So könnte es gehen:

Nach dem kleinen Test kann jetzt an der Verfeinerung des Kopfstückes gearbeitet werden. Schließlich soll es ja nicht nur gut aussehen, sondern auch langfristig praxistauglich sein. Nun brauche ich auch noch eine bronzezeitliche Tracht...

... und fertig:

 Foto: Regine SchimpfFoto: Regine Schimpf